Devora Backschitzki
Devora Backschitzki wurde am 5. Mai 1922 als Ilse Buchholz in Detmold geboren. Ihre Eltern waren der Kaufmann Bernhard Buchholz (s. Gudrun Mitschke-Buchholz: Gedenkbuch für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Detmold. – Bielefeld 2001) und Irmgard, geb. Hellwitz (s. Gedenkbuch).
Bis Oktober 1933 besuchte Ilse Buchholz das Detmolder Lyzeum, bis sie mit ihrer Familie nach Bielefeld zog, wo sie sich ein Leben in größerer Anonymität allerdings nur erhofften. Im März 1939 emigrierte sie ohne ihre Eltern und auch ohne ihren jüngeren Bruder Gerhart Buchholz (später Gad Eschel) im Rahmen der Jugendalijah nach Palästina. Durch den Besuch der Gartenbauschule Ahlem bei Hannover hatte sie sich die notwendigen Voraussetzungen für ihre Auswanderung erschaffen.
Ihre Eltern konnten ihre Emigrationspläne, die sie zu lange hinausgezögert hatten, nicht mehr in die Tat umsetzen. Bernhard starb im KZ Buchenwald, Irmgard wurde im KZ Stutthof ermordet.
Die ersten beiden Jahre in Palästina verbrachte Devora in einer Gartenbauschule in Jerusalem und in einem Arbeitseinsatz bei Familien auf dem Lande. Im April 1941 zog sie in den Kibbuz Mishmarot, der 1933 von Russen, Letten und Litauern gegründet worden war. Dort heiratete sie 1943 Moshe Backschitzki aus Lettland, mit dem sie drei Söhne hatte. Devora arbeitete u. a. im Büro der Kibbuzverwaltunng.
Sie blieb bis zu ihrem Tod am 11. November 2009 in diesem Kibbuz, der unweit vom Wohnort ihres Bruders Gad liegt, mit dem sie bis zu ihrem Ende in tiefer Verbundenheit lebte.