Informationen zu unserer Arbeit

In Deutschland gibt es seit 1947 ca. 80 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. In ihnen engagieren sich Menschen unterschiedlicher Religionen oder Weltanschauungen mit dem gemeinsamen Ziel, das Bewusstsein von der Gleichheit der Menschen ohne Unterschied der Rasse, des Glaubens oder der Herkunft zu verbreiten.
 

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V. gründete sich 1988 anlässlich des 50. Jahrestages der Reichspogromnacht aus einem interkonfessionellen Arbeitskreis. Inzwischen hat sie 220 Mitglieder und kann auf 13 Jahre regelmäßiger Aktivitäten zurückblicken. Gefördert wird die Gesellschaft Lippe von Zuwendungen aus der Staatskanzlei des Ministerpräsidenten des Landes NRW, durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.

In ihrer Satzung gab sich die Gesellschaft Lippe folgende Zielsetzungen (Auszug):

  • Eintreten für Menschenrechte und deren Förderung
  • Erforschung und Bekämpfung gesellschaftlicher, religiöser, rassischer und politischer Vorurteile
  • Begegnungen mit Menschen aus Lippe, die heute in Israel und anderen Ländern leben
  • Vermittlung von Informationen zu Geschichte und Gegenwart des Judentums

Schwerpunkte unserer Tätigkeit sind

  • Vorträge zur jüdischen Geschichte, zur Geschichte des Holocaust und anderer Phänomene der Ausgrenzung von Minderheiten, zu theologischen Fragen nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Religionen (auch im Trialog), zu regionalhistorischen Themen
  • Konzerte mit traditioneller jüdischer Musik oder mit Musik jüdischer Komponisten (z.B. aus dem KZ Theresienstadt)
  • Lesungen und Ausstellungen (häufig in Kooperation mit anderen lippischen Institutionen)
  • Verleih eigener Wanderausstellungen, zum Beispiel "Lebenswege", zur Situation und dem Alltagsleben lippischer Juden in Israel heute, oder einer Darstellung des Schicksals des Detmolder Journalisten Felix Fechenbach - eines der ersten Opfer der Nationalsozialisten in Lippe - und seiner Familie
  • Ein jährlich durchgeführtes Sommerseminar in einem nahegelegenen Tagungsort (zu kontroversen Themen mit mehreren Referenten oder auch zu zeitintensiven Vorbereitungen von Studienreisen)
  • Durchführung von wissenschaftlichen Symposien gemeinsam mit anderen Institutionen zu Fragen der Aufarbeitung der NS-Geschichte (z.B. "Von Italien nach Auschwitz - Fossoli und Bozen: Stationen der Deportation 1944-45")
  • Studienfahrten auf jüdischen Spuren. Bislang sind folgende Ziele angesteuert worden: Israel (mehrfach), Jordanien, Polen, Prag, London, Paris, Andalusien, Oberitalien, Schweiz, Berlin, Potsdam, Weimar
  • Exkursionen zu Museen oder Gedenkstätten
  • Gedenkveranstaltungen zum 9. November in vielen lippischen Kommunen
  • Anregungen und Mithilfe bei den von der Stadt Detmold organisierten Gedenkveranstaltungen mit Detmolder Schulen zum 27.Januar
  • Unterstützung von Initiativen zur Errichtung von Gedenktafeln oder Mahnmalen und Stolpersteinen
  • Begleitung und Betreuung von Einzelreisenden auf den Spuren ihrer Familiengeschichte
  • Angebote von Stadtrundgängen auf jüdischen Spuren (auch für Schulklassen) und zur Biografie Felix Fechenbachs.
  • Pressedokumentation zu Veranstaltungen aus der Region
  • Kontakt mit Archiven, Museen und zur „Forschungsgemeinschaft zur Geschichte der Juden in Ostwestfalen-Lippe“


Die Gesellschaft Lippe hat Büro- und Versammlungsräume sowie Zugang zu einem Vortragsaal in der Villa eines ehemaligen jüdischen Fabrikanten und Kunsthistorikers, dem von einer Bürgerinitiative geretteten und vom Land NRW restaurierten „Haus Münsterberg“, die von der Stadt Detmold zur Verfügung gestellt wurden. Dort werden regelmäßige Öffnungszeiten für Besucher angeboten. Es liegen Zeitschriften aus (Jüdische Allgemeine, Aufbau, Ashkenas, Freiburger Rundbrief, u.a.) und Literatur insbesondere zur regionalen Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Lippe und Umgebung.

Inzwischen sind 29 Bände einer eigenen Veröffentlichungsreihe mit dem Titel „PANU – DERECH Bereitet den Weg“ entstanden, die einzusehen, auszuleihen oder zu kaufen sind. Die Reihe befasst sich mit theologischen und historischen Fragestellungen, stellt Einzelpersonen oder Familien vor oder erinnert an Geschehnisse der jüngsten Geschichte

Die Reihe ist im Buchhandel unter der ISSN Nr. 0944-2626 gelistet, Bücher sind direkt per Mail zu bestellen.

 

 

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