• Rundbrief 1/2023

     Detmold, 16.01.2023

    Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, liebe Freund:innen,

    wir hoffen, Sie hatten einen guten Start in das Jahr 2023! Für dieses wünschen wir Ihnen alles Gute, Zuversicht und Gesundheit!

    Wir möchten Sie auf die Veranstaltungen zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus hinweisen:

    In diesem Jahr wird die zentrale Gedenkveranstaltung zum 27. Januar am Leopoldinum stattfinden:

    Freitag, 27. Januar 2023 um 17:00 Uhr

    Zentrale Gedenkfeier am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

     Im Zentrum stehen Reflexionen zu Pieter Webelings Roman "Das Lachen und der Tod".

    Ausgehend von kurzen Rezitationen aus dem Roman beschäftigen sich Schüler:innen mit den Leiderfahrungen der Opfer. Eine Schülerin thematisiert in ihrer Ansprache transgenerationale Traumata der Shoah. 

    Gymnasium Leopoldinum, Neue Aula


    Im Rahmen des Gedenktages finden viele weitere interessante Veranstaltungen statt. Informationen dazu entnehmen Sie bitte dem Flyer.

    Etwas später am Abend können Sie in Lage im Technikum Liedern und Chansons jüdischer Komponisten lauschen:

    Freitag, 27. Januar 2023 um 19:00 Uhr

    Irgendwo auf der Welt...

    Jüdische Komponisten der 1920er und 30er Jahre

    Monika Rey (Gesang) und Eva Roebers (Klavier) präsentieren Musik jüdischer Komponisten aus den 1920er und 1930er Jahren. 

    Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von Monika Rey.

    Der Eintritt kostet 5 Euro pro Person. Karten werden in der Stadtbücherei, Bergstraße 6, der Buchhandlung Brückmann, Lange Straße 79, und der Musikschule, Lange Straße 124, verkauft.

    Technikum Lage, Lange Straße 124


    Zuvor, schon am Montag der kommenden Woche, findet die Verlegung von weiteren Stolpersteinen in Detmold statt:

    Montag, 23. Januar 2023 um 14:00 Uhr

    Verlegung von Stolpersteinen mit dem Künstler Gunter Demnig

    In kleinem feierlichen Rahmen, gestaltet durch Schüler:innen der Heinrich-Drake-Realschule, werden durch den Künstler Gunter Demnig im Beisein des Bürgermeisters Hilker Stolpersteine für Mitglieder der Familie Buchholz vor dem Haus Sachsenstr. 25 verlegt.

    Im Anschluss erfolgt das Setzen eines Stolpersteines für Paula Paradies vor Krumme Str. 20.

    Schüler:innen des Grabbe gestalten die Verlegung einer Stolpersteinschwelle zur Erinnerung an die jüdische Schule und ihre Schüler:innen und Lehrer:innen in der Gartenstraße, vor Nr. 6.

    Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e. V.

    Detmold, Sachsenstr. 25


    Hinweisen möchten wir an dieser Stelle auch schon auf eine Veranstaltung im Haus Münsterberg, die im März stattfinden wird:

    Dienstag, 07. März 2023 um 19:30 Uhr

    "Als Kind wünschte ich mir goldene Locken"

    Gespräche mit Überlebenden der Shoa

    Magdalene Kemper

    Die Rundfunkredakteurin Magdalene Kemper hat über 30 Jahre lang immer wieder Gespräche mit Zeitzeugen geführt, die im Exil oder im Untergrund überleben konnten. Einige dieser Gespräche hat sie als Hörbuch veröffentlicht, das sie in Auszügen und verbunden mit Berichten über diese Gespräche anschaulich vortragen wird. Inge Deutschkron kommt zu Wort. Margot Friedländer, Giséle Freund, Hilde Domin und andere bekannte Namen werden dabei sein. Sie alle berichten von Angst und Verlusterfahrungen, von ihrer Art mit der Vergangenheit umzugehen, aber auch von Neuanfängen, unverhofftem Glück und der Liebe.

    Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V.

    Haus Münsterberg, Hornsche Straße 38, 32756 Detmold


    Anfang Februar findet der erste Lesekreis in diesem Jahr statt:

    Freitag, 03. Februar 2023 um 16:00 Uhr

    Cover Leila Slimani, Das Land der Anderen, Luchterhand Literaturverlag

    Lesekreis

    Es soll gesprochen werden über den Roman "Das Land der Anderen" von Leïla Slimani

    Das Buch ist als TB/Paperback erhältlich und kostet neu 22,-- €.

    Neue Mitglieder sind im Lesekreis immer willkommen, sie sollten sich jedoch per Mail an die Gesellschaft (gfcjz-lippe@t-online.de) anmelden.

    Der Lesekreis wird organisiert von Ulrike Blanke-Wiesekopsieker

    Das Treffen wird wieder bei Frau Wagner stattfinden.


    Für Sie alle herzliche Grüße - im Namen des ganzen Vorstands -

    Kristina Panchyrz

     

  • Circular 1/2023

    Detmold, 16.01.2023

    Dear ladies and gentlemen, dear members, dear friends,

    we hope you had a good start into the year 2023! For this we wish you all the best, confidence and health!

    We would like to draw your attention to the events for the international day of remembrance of the victims of National Socialism:

    This year the central commemoration of 27. January will take place at the Leopoldinum:

    Friday, January 27, 2023, 17:00

    Central commemoration ceremony on the Day of Remembrance of the Victims of National Socialism

    The focus is on reflections on Pieter Webeling's novel "Laughter and Death".

    Based on short recitations from the novel, students deal with the victims' experiences of suffering. One student addresses transgenerational trauma of the Shoah. 

    Gymnasium Leopoldinum, Neue Aula


    Many other interesting events will take place as part of the Day of Remembrance. For more information, please refer to the flyer.

    Somewhat later in the evening, you can listen to songs and chansons of Jewish composers in Lage at the Technikum:

    Friday, January 27, 2023, 19:00

    Somewhere in the world...

    Jewish Composers of the 1920s and 30s

    Monika Rey (vocals) and Eva Roebers (piano) present music by Jewish composers from the 1920s and 1930s. 

    Further information can be found on the homepage of Monika Rey.

    Admission costs 5 euros per person. Tickets are sold at the public library, Bergstraße 6, the bookstore Brückmann, Lange Straße 79, and the music school, Lange Straße 124.

    Technikum Lage, Lange Straße 124


    Previously, already on Monday of the coming week, the laying of further Stolpersteine will take place in Detmold:

    Monday, January 23, 2023, 14:00

    Laying of Stolpersteine with the artist Gunter Demnig

    In a small ceremonial setting, designed by students of the Heinrich-Drake-Realschule, stumbling blocks for members of the Buchholz family are laid by the artist Gunter Demnig in the presence of Mayor Hilker in front of the house at Sachsenstr. 25.

    Followed by the laying of a stumbling stone for Paula Paradies in front of Krumme Str. 20.

    Students of the Grabbe arrange the laying of a stumbling stone in memory of the Jewish school and its students and teachers in Gartenstraße, in front of No. 6.

    Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e. V.

    Detmold, Sachsenstr. 25


    We would like to point out at this point also already an event in the house Münsterberg, which will take place in March:

    Tuesday, March 07, 2023, 19:30

    "As a child, I wished for golden curls"

    Conversations with survivors of the Shoa

    Magdalene Kemper

    For more than 30 years, radio editor Magdalene Kemper has repeatedly held conversations with contemporary witnesses who survived in exile or in the underground. She has published some of these conversations as an audio book, which she will vividly recite in excerpts, combined with accounts of these conversations. Inge Deutschkron will have her say. Margot Friedländer, Giséle Freund, Hilde Domin and other well-known names will be there. They all talk about fear and experiences of loss, about their way of dealing with the past, but also about new beginnings, unexpected happiness and love.

    Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V.

    Haus Münsterberg, Hornsche Straße 38, 32756 Detmold


    The first reading circle of this year will take place at the beginning of February:

    Friday, February 03, 2023, 16:00

    Cover Leila Slimani, Das Land der Anderen, Luchterhand Literaturverlag

    Reading Circle

    The novel "The Land of Others" by Leïla Slimani is to be discussed.

    The book is available as TB/Paperback and costs 22,-- € new.

    New members are always welcome in the reading circle, but they should register by mail to the society (gfcjz-lippe@t-online.de).

    The reading circle is organized by Ulrike Blanke-Wiesekopsieker

    The meeting will again be held at Mrs. Wagner's home.


    For you all warm greetings - on behalf of the entire board

    Kristina Panchyrz
    (Management)

  • Rundbrief 12/2022

    Detmold, den 1. 11. 2022

    Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde,

    in der nächsten Woche gedenken wir der vielen Opfer des Novemberpogroms 1938. Wir möchten auf einige Veranstaltungen lippischer Kommunen zum 9. November hinweisen:

    Bad Salzuflen/Schötmar:

    Mittwoch, 09. November 2022 um ab 17:00 Uhr

    Bad Salzufler Programm zum Pogromgedenktag

    Ab 17.00 Uhr lädt der Ratschlag zu einer Begehung der historisch relevanten Orte jüdischen Lebens in Bad Salzuflen ein. Die Führung gestaltet Frau Mirbach. Den Treffpunkt für die Führung entnehmen sie bitte der örtlichen Presse.

    Um 18.00 Uhr findet die Gedenkfeier am Mahnmal statt, unter Mitwirkung des Bürgermeisters, Herr Tolkemitt und Superintendent Herr Gronemeier. Frau Vehling wird begleitend, einige Stücke auf der Oboe vortragen.

    Anschließend erfolgt die Kranzniederlegung.


    Freitag, 11. November 2022 um 19:30 Uhr

    Das perfide Spiel mit der Angst

    Im Rahmen der "Streiflichter"-Reihe ist am Freitag, 11. November um 19:30 Uhr der Theologe und Journalist Jan Christian Pinsch im evangelisch-reformierten Gemeindehaus zu Gast. Er referiert zum Thema "Verschwörungserzählungen und Antisemitismus. Das perfide Spiel mit der Angst". Antisemitismus, Populismen und Formen des politischen und religiösen Extremismus haben in Krisenzeiten Hochkonjunktur. Sie suchen scheinbar Schuldige, spielen mit Zukunftsängsten und schaffen Identität und Gruppenzugehörigkeit durch Ausgrenzung.

    Verschwörungstheorien sind dabei so selbstvergewissernd, dass sie aus ihrer inneren Logik heraus scheinbar faktenresistent sind. Ein häufiges Narrativ ist die künstliche Einteilung in die Gruppen "Wir" und "die Anderen" bzw. "die da oben". Dieses "Othering" führt zu Diskriminierung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Auffällig oft stehen dabei Jüdinnen und Juden sowie Israel im Fokus, wie der Referent aus ausgewählten Beispielen zeigen wird.

    Jan Christian Pinsch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für Historische Theologie am Institut für Evangelische Theologie der Universität Paderborn, Lehrbeauftragter am Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik der Julius-Maximilians Universität Würzburg, freier Journalist und Prädikant in der Lippischen Landeskirche. 

    Veranstalter sind der Christliche Bücherverein Schötmar und die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Schötmar. Der Eintritt ist frei, im Anschluss werden Snacks und Getränke gereicht.

    Gemeindehaus der ev. ref. Kirche, Am Kirchplatz 1b, Schötmar


    Detmold:

    Dienstag, 08. November 2022 um 19:30 Uhr  und  Mittwoch, 09. November 2022 um 19:30 Uhr

    Dorfgeschichten

    Lesung mit Annette Frier

    Die Schauspielerin Annette Frier liest aus dem Künstlerroman "Das Gänsemännchen" von Jakob Wassermann. Einer der populärsten Erzähler seiner Zeit (1873-1934) und heute ein zu Unrecht vergessener jüdischer Autor, schreibt die Lebensgeschichte eines Nürnberger Komponisten. Es sind Stationen einer Lebensgeschichte, die Wassermann kennt: Ankommen, Assimilation, Kunst, Anerkennung, Scheitern.

    Der Künstler Daniel Nothafft steht zwischen zwei Frauen: der spröden Gertrud und der lebenslustigen Leonore. Er heiratet Gertrud und liebt Leonore. Dem Komponisten zuliebe führen sie eine Ehe zu dritt. Das unglückselige Dreiecksverhältnis wird zum Skandal und Daniel zum Gespött der Stadt. Das Dasein eines Komponisten muss er sich hart erarbeiten. Ein Mann, der verzweifelt versucht, die höchsten Gipfel der Kunst zu erklimmen, ein romantisches Musikideal erstrebt und sich geradewegs in den Verlust seines kompositorischen Lebenswerkes verläuft.

    Der Roman ist ein Plädoyer für das Ankommen und Scheitern zugleich, für das pathologische Streben eines Traumes und für die Unvereinbarkeit von Zugehörigkeiten. Wassermann selbst kämpft für ein anerkennendes Ankommen in seinem Leben und endet letztendlich mit der Diagnose der Unvereinbarkeit des Deutschen mit dem Juden. Die Romanfigur Daniel scheitert an dem Druck der Gesellschaft, die ihn auf einen Irrweg führen lässt.

    Mit dem Titel "Das Gänsemännchen" erinnert Wassermann an eine Nürnberger Bronzeskulptur, die einen Bauer zeigt, der zwei Gänse unter dem Arm hält, die er auf dem Markt verkaufen möchte. Die Gänse aber, die ihr Schicksal ahnten, begannen so laut zu schnattern, dass der Bauer nach Hause zurückkehren musste. Sicher eine Erinnerung an die unglückliche Dreiecksbeziehung der Romanfigur, aber auch eine Erinnerung an den Versuch zu leben und dabei zu scheitern.

    Informationen und Anmeldung: Marlen Dettmer, 05231-3080224, dettmer@literaturbuero-owl.de

    Literaturbüro, Westfälisches Freilichtmuseum, GfCJZ in Lippe

    LWL-Freilichtmuseum Detmold - Im weißen Ross - Krummes Haus, 32760 Detmold


    Mittwoch, 09. November 2022 um 11:30 Uhr

    Dorfgeschichten: Schullesung

    Lesung für Schüler*innen

     Die Lesung für Schüler*innen bringt in diesem Jahr einen Klassiker der jüdischen (Jugend-)literatur auf die Bühne: "Das Tagebuch der Anne Frank". Annette Frier liest für Schüler*innen der Mittelstufe Auszüge aus Anne Franks eindrücklichen Tagebucheinträgen über das Leben im Hinterhaus in Amsterdam.

    Zwei Jahre versteckte sich das jüdische Mädchen hier mit ihrer Familie und vier weiteren Personen vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Ihrem Tagebuch vertraute sie ihre Gedanken, Träume und Ängste an und schrieb über ihren bedrohten Alltag auf engstem Raum.

    Dauer der Lesung ca. 1 Stunde.

    Informationen und Anmeldung: Marlen Dettmer, 05231-3080224, dettmer@literaturbuero-owl.de

    Literaturbüro, Westfälisches Freilichtmuseum, GfCJZ in Lippe

    Stadthalle Detmold - Schloßplatz 7, 32756 Detmold



    Flyer zum Programm der Stadt Detmold

    Mittwoch, 09. November 2022 um 17:30 Uhr

    Gedenkfeier der Stadt Detmold
    am Platz der 1938 zerstörten Neuen Synagoge
    an der Lortzingstraße

    Begrüßung Bürgermeister Frank Hilker

    Gedanken zum 9. November von Prof. em. Matitjahu Kellig,
    Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold

    Erinnerung an Detmolder jüdische Opfer durch Jugendliche der DöJu, Ev. Kirche in Dörentrup

    Grußworte von Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche Dietmar Arends und Pfr. Dr. Dr. Markus Jacobs des Pastoralverbundes Lippe-Detmold

    Kranzniederlegung

    Im Anschluss findet an der Gedenkstätte Alte Synagoge an der Exterstraße ein stilles Gedenken mit Kranzniederlegung statt.

    Stadt Detmold – Der Bürgermeister

    Lortzingstraße, Detmold


    Mittwoch, 09. November 2022 um 19:30 Uhr

    Gedenkkonzert – Martin-Luther-Kirche

    Synagogales Orgelkonzert (Rekonstruktion)

    für Siegfried Würzburger, Organist der Frankfurter Westend-Synagoge, deportiert 1941, umgekommen am 12. Februar 1942 im Ghetto Litzmannstadt

    Orgel und Idee: Johannes Vetter

    Martin-Luther-Kirche, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V. und Landesverband Lippe

    Schülerstraße 14, Detmold


    Donnerstag, 10. November 2022 um 19:00 Uhr

    Die „vergessene“ Hofsynagoge von 1633 in Detmold.

    Die vielseitige Annäherung an ein einzigartiges Gebäude

    Peter Barthold / LWL-Denkmalpflege

    Die Hofsynagoge aus dem Jahr 1633 in Detmold wurde 1988 als vermeintliches Gartenhaus in die Denkmalliste der Stadt Detmold aufgenommen. Erst durch die bauhistorische Forschung der LWL-Denkmalpflege und die Auswertung von archivalischen Quellen im Stadtarchiv Detmold und im Landesarchiv NRW konnte nachgewiesen werden, welches stadtgeschichtliche Kleinod sich an der Bruchmauerstraße 37 befindet. Dieses so entdeckte Bethaus gilt demnach als frühester Beleg für den Typ einer freistehenden Synagoge in Nordwestdeutschland.

    Der Bauhistoriker Peter Barthold berichtet, wie sich die LWL-Denkmalpflege diesem einmaligen Zeugnis jüdischer Geschichte angenähert hat.

    Jüdische Gemeinde Herford-Detmold in Kooperation mit dem Forum offenes Detmold

    Stadthalle Detmold, Kleiner Festsaal, Schloßplatz 7


    Donnerstag, 24. November 2022 um 19:00 Uhr

    Dr. Alfred Meyer – Gauleiter und Teilnehmer an der
    Wannseekonferenz über die ‚Endlösung der Judenfrage‘

    Dr. Oliver Arnhold / Dr. Katharina Schmidt

    Alfred Meyer hatte in der Zeit des Nationalsozialismus eine Vielzahl an Funktionen inne. So war er ab 1931 Gauleiter des Gaus Westfalen-Nord, ab 1933 Reichsstatthalter in Lippe und Schaumburg-Lippe und ab 1938 Oberpräsident der Provinz Westfalen. Den Höhepunkt seiner Karriere bildete 1941 die Ernennung zum Stabsführer und „Ständigen Vertreter“ von Alfred Rosenberg im „Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete“. In der dieser Funktion hat er an maßgeblicher Stelle am Holocaust mitgewirkt, so insbesondere auch durch seine Teilnahme an der „Wannseekonferenz“.

    Der Vortrag beschäftigt sich mit der Biographie Meyers, dessen Familie während des Krieges zuletzt in Friedrichshöhe (Heiligenkirchen) lebte, mit seinen regionalpolitischen Aktivitäten und seiner Verstrickung in die Shoa.

    Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
    in Lippe e.V.

    Haus Münsterberg, Hornsche Straße 38, Detmold


    Sonntag, 27. November 2022 um 18:00 Uhr

    Oratorienchor Detmold singt "A Child of Our Time"

    In lebendiger Auseinandersetzung gemeinsam Mitmenschlichkeit leben

    Detmold (kh). Knapp zwei Wochen werden vergangen sein, dass sich die Reichspogromnacht zum 84. Mal jährte, wenn der Oratorienchor Detmold am Sonntag, 27. November, im Detmolder Konzerthaus das Oratorium „A Child of Our Time“ von Michael Tippett (1905–1998) zur Aufführung bringt. Ein Oratorium, das die Geschichte jener Nacht des 9. November 1938 und den Ereignissen, die ihr vorausgingen, verarbeitet.

    Verzweifelt über die Deportation seiner in Hannover lebenden Eltern ermordet der 17-jährige Jude Herschel Grynszpan den deutschen Botschaftssekretär in Paris. In der Folge überzieht eine nie dagewesene Welle von antisemitischer Gewalt und wüsten Ausschreitungen ganz Deutschland. Dieses schockierende Ereignis und den folgenden Zweiten Weltkrieg vor Augen, fasst Tippett sein Bedürfnis, den Unterdrückten und gesellschaftlich Ausgegrenzten eine Stimme zu geben, in Töne. Mahnung und Appell zugleich, sich für eine auf Freiheit, Toleranz und Frieden ausgerichtete Gesellschaft einzusetzen, bleibt das in den Jahren 1939 bis 1941 entstandene Oratorium jedoch nicht bei der Nacherzählung einer Lebensgeschichte stehen: Tippett knüpft die elementaren Fragen nach Schuld und Sühne an, nach Verzweiflung und Hoffnung in einer Zeit, da sich „die Welt auf ihre dunkle Seite drehte", wie es im ersten Satz des Werkes heißt.

    Eindringlich verwebt der Komponist universelle Werte wie Freiheit, Gleichheit und Gemeinschaft zu einem klingenden Ganzen, dessen Aussagen an Aktualität bis heute nichts verloren haben. Großartig, aber auch bedrückend kündet das Werk von der Verantwortung des Einzelnen und der Rolle der Gesellschaft, es singt von Grausamkeit und Unterdrückung, von der Macht der Masse und von den dunklen und hellen Seiten, die ein jeder Mensch in sich trägt. In den Solopartien sind Ann-Kathrin Niemczyk (Sopran), Dorothee Bienert (Mezzosopran), Bernhard Berchtold (Tenor) und Joachim Goltz (Bariton) zu hören. Die Nordwestdeutsche Philharmonie und der Oratorienchor Detmold musizieren unter der Leitung von Florian Ludwig.

    Eingeleitet wird der Abend mit Edward Elgars (1857–1934) Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll.

    Mit Lionel Martin konnte für dieses zu den schönsten seiner Gattung gehörende Konzert ein mehrfach ausgezeichneter junger Solist gewonnen werden.

    Oratorienchor Detmold

    Eintrittskarten für das Konzert, das am Sonntag, 27. November, um 18 Uhr beginnt, kosten 25 bzw. 20 Euro (Studierende/Schüler: 12,50 bzw. 10 Euro) und sind im Haus der Musik (Tel.: 05231-302078) erhältlich.

    Detmolder Konzerthaus, Neustadt 22, 32756 Detmold


    Lage:

    Mittwoch, 09. November 2022 um 18:00 Uhr

    Gedenkveranstaltung auf dem jüdischen Friedhof

    In Lage wird es eine Gedenkveranstaltung zum 9. November auf dem jüdischen Friedhof geben. 

    Das Gedenken beginnt um 18 Uhr und wird durch den kirchlichen Stadtkonvent und die Stadt Lage organisiert.

     

    Lemgo:

    (Flyer der Stadt Lemgo)

    Mittwoch, 09. November 2022 um 18:00 Uhr

    Erinnern - Gedenkstunde für die Opfer des Holocaust - 9. November 2022

    Der Arbeitskreis "9. November Lemgo" lädt Sie herzlich ein, an der Gedenkstunde teilzunehmen. Die Gedenkveranstaltung beginnt um 18 Uhr auf dem Marktplatz in Lemgo. Nach unterschiedlichen Beiträgen und einer Schweigeminute gehen die TeilnehmerInnen geschlossen schweigend zur Mahn- und Gedenkstätte Synagoge Neue Straße. Das genaue Programm können Sie dem Flyer entnehmen.

    Außerdem ist die Gedenk- und Begegnungsstätte Frenkel-Haus am 9. November von 14-18 Uhr geöffnet und Sie sind herzlich eingeladen, an einer partizipativen Wand Ihre Gedanken und Erwartungen rund um den Gedenktag zu äußern, bevor Sie auf den Marktplatz kommen.

    Markplatz Lemgo und Mahn- und Gedenkstätte Synagoge Neue Straße

     

    Sonntag, 13. November 2022 um 17:00 Uhr

    "Schlachter-Tango"

    Theaterlabor Bielefeld unterwegs

    Das Theaterlabor Bielefeld ist "unterwegs" mit einem Gastauftritt im Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo!

    Darum geht es in dem Stück:

    Im April 1975 meldet sich die Hamburger Lokalpresse: "Wieder ein Mord auf St- Pauli: Rentner erschlagen". Es ist die letzte Schlagzeile aus dem Leben des Bielefelders Ludwig Meyer.

    Der Schauspieler Michael Grunert hat sich auf die Spurensuche eines Mannes begeben, dessen ganzes Leben ein Kampf gegen Diskriminierung und Verfolgung war.

    Ludwig M. wird 1936 wegen Homosexualität von der Gestapo verhaftet. Als Jude überlebt er Buchenwald und Auschwitz. Nach dem Krieg muss er um die Anerkennung seiner Verfolgung als Jude kämpfe. In den 60er Jahren, noch vor der Aufhebung des § 175, gelingt es ihm schließlich, am Rande der Legalität, das erste Schwulenlokal in Hannover zu eröffnen.

    In albtraumhaften und grotesken Bildern, mit dokumentarischen Texten, aber auch in Geschichten, die den Zeitgeist jener Jahre widerspiegeln, entsteht vor unseren Augen das Bild eines Mannes, der sich seine Identität und Menschenwürde nicht nehmen lässt.

    Im Vorfeld wird es um 15 Uhr den Rundgang "Jüdische Geschichte in Lemgo" geben. Treffpunkt Museum Hexenbürgermeisterhaus.

    Alle weiteren Informationen finden Sie hier.

    Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo

     

    Freitag, 11. November 2022  -  Sonntag, 26. Februar 2023

    3 Brüder - Der Überlebensweg der Lemgoer Gebrüder Gumpel

    Eine Ausstellung der Gedenkstätte Frenkel-Haus

    Die Ausstellung "3 Brüder" erinnert 100 Jahre nach Kurt Gumpels Geburtsjahr an den spannenden, außergewöhnlichen und unterschiedlichen Lebensweg der drei Brüder, deren einzige Chance, das NS-Regime zu überleben, war, ihre Heimatstadt Lemgo zu verlassen. Genauere Informationen zur Ausstellung finden Sie hier.

    Museum Hexenbürgermeisterhaus Lemgo und Ev.-luth. Kirche St. Marien

     

    Für Sie alle herzliche Grüße - im Namen des ganzen Vorstands - Kristina Panchyrz und Rüdiger Schleysing

     

     

     

  • Circular 12/2022 Translation not planned

    Sorry!

    For you all warm greetings - on behalf of the entire board

    Kristina Panchyrz
    (Management)

  • Rundbrief 11/2022

     Detmold, den 18.10.2022

    Liebe Mitglieder, liebe Freund*innen der Gesellschaft,

    wir möchten auf zwei ganz besondere Veranstaltungen des Literaturbüros hinweisen:

    Dienstag, 08. November 2022 um 19:30 Uhr  und  Mittwoch, 09. November 2022 um 19:30 Uhr

    Dorfgeschichten

    Lesung mit Annette Frier

    Die Schauspielerin Annette Frier liest aus dem Künstlerroman "Das Gänsemännchen" von Jakob Wassermann. Einer der populärsten Erzähler seiner Zeit (1873-1934) und heute ein zu Unrecht vergessener jüdischer Autor, schreibt die Lebensgeschichte eines Nürnberger Komponisten. Es sind Stationen einer Lebensgeschichte, die Wassermann kennt: Ankommen, Assimilation, Kunst, Anerkennung, Scheitern.

    Der Künstler Daniel Nothafft steht zwischen zwei Frauen: der spröden Gertrud und der lebenslustigen Leonore. Er heiratet Gertrud und liebt Leonore. Dem Komponisten zuliebe führen sie eine Ehe zu dritt. Das unglückselige Dreiecksverhältnis wird zum Skandal und Daniel zum Gespött der Stadt. Das Dasein eines Komponisten muss er sich hart erarbeiten. Ein Mann, der verzweifelt versucht, die höchsten Gipfel der Kunst zu erklimmen, ein romantisches Musikideal erstrebt und sich geradewegs in den Verlust seines kompositorischen Lebenswerkes verläuft.

    Der Roman ist ein Plädoyer für das Ankommen und Scheitern zugleich, für das pathologische Streben eines Traumes und für die Unvereinbarkeit von Zugehörigkeiten. Wassermann selbst kämpft für ein anerkennendes Ankommen in seinem Leben und endet letztendlich mit der Diagnose der Unvereinbarkeit des Deutschen mit dem Juden. Die Romanfigur Daniel scheitert an dem Druck der Gesellschaft, die ihn auf einen Irrweg führen lässt.

    Mit dem Titel "Das Gänsemännchen" erinnert Wassermann an eine Nürnberger Bronzeskulptur, die einen Bauer zeigt, der zwei Gänse unter dem Arm hält, die er auf dem Markt verkaufen möchte. Die Gänse aber, die ihr Schicksal ahnten, begannen so laut zu schnattern, dass der Bauer nach Hause zurückkehren musste. Sicher eine Erinnerung an die unglückliche Dreiecksbeziehung der Romanfigur, aber auch eine Erinnerung an den Versuch zu leben und dabei zu scheitern.

    Informationen und Anmeldung: Marlen Dettmer, 05231-3080224, dettmer@literaturbuero-owl.de

    Literaturbüro, Westfälisches Freilichtmuseum, GfCJZ in Lippe

    LWL-Freilichtmuseum Detmold - Im weißen Ross - Krummes Haus, 32760 Detmold


    Mittwoch, 09. November 2022 um 11:30 Uhr

    Dorfgeschichten: Schullesung

    Lesung für Schüler*innen

     Die Lesung für Schüler*innen bringt in diesem Jahr einen Klassiker der jüdischen (Jugend-)literatur auf die Bühne: "Das Tagebuch der Anne Frank". Annette Frier liest für Schüler*innen der Mittelstufe Auszüge aus Anne Franks eindrücklichen Tagebucheinträgen über das Leben im Hinterhaus in Amsterdam.

    Zwei Jahre versteckte sich das jüdische Mädchen hier mit ihrer Familie und vier weiteren Personen vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Ihrem Tagebuch vertraute sie ihre Gedanken, Träume und Ängste an und schrieb über ihren bedrohten Alltag auf engstem Raum.

    Dauer der Lesung ca. 1 Stunde.

    Informationen und Anmeldung: Marlen Dettmer, 05231-3080224, dettmer@literaturbuero-owl.de

    Literaturbüro, Westfälisches Freilichtmuseum, GfCJZ in Lippe

    Stadthalle Detmold - Schloßplatz 7, 32756 Detmold


    Außerdem ruft Volt NRW Europa zur Mahnwache zum Erhalt der ehemaligen Hofsynagoge in der Bruchmauerstraße auf. Gerne geben wir die Informationen zur Mahnwache weiter:

    Samstag, 22. Oktober 2022 um 12:00 Uhr

    Die Hofsynagoge in Detmold muss erhalten bleiben

     Volt fordert den Erhalt, die Restauration und die Übergabe der historischen Hofsynagoge in Detmold an die jüdische Gemeinde.

    "Diese historische Stätte gehört in die Hände der jüdischen Gemeinde. Ihnen wurde bereits mehr als genug genommen und jetzt haben wir die Gelegenheit, ihnen etwas zurückgeben zu können." Kerim Kocakoc, City Lead Volt Lippe

    Am 22.20.2022 veranstaltet Volt ab 12 Uhr eine Mahnwache in der Detmolder Innenstadt mit anschließender Kundgebung an der Ecke Rosental/Lange Straße auf dem Platz vor Müller, C&A und TKmaxx.

    Wir möchten auf die Situation rund um die Hofsynagoge aufmerksam machen, uns für den Erhalt und die Restauration dieser kulturhistorischen Stätte jüdischen Lebens in Deutschland einsetzen und dabei helfen, dass dem Wunsch der jüdischen Gemeinde Herford-Detmold nachgekommen wird, daraus ein Museum und/oder eine Begegnungsstätte zu machen.

    Wir laden alle Interessierten ein, zusammen mit uns ein Zeichen für den Erhalt zu setzen und sich über das Thema zu informieren.


    In der nächsten Woche gibt es die Möglichkeit, den Kinodokumentarfilm "Walter Kaufmann Welch ein Leben" im Kino Kaiserhof zu sehen:

    Dienstag, 25. Oktober 2022 um 19:00 Uhr

    Walter Kaufmann
    Welch ein Leben!

    Kinodokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies

    In ehrendem Gedenken an Walter Kaufmann,

    der am 15.4.2021 im Alter von 97 Jahren in Berlin gestorben ist

    Gefördert von

    der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien 
    aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
    321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.
    FFA und Kurt und Hildegard Löwenstein/Losten Stiftung

    Projektträger: Internationales Auschwitz Komitee e.V.

    Weltpremiere auf dem 27. Internationalen Jüdischen Filmfestival Berlin/Brandenburg

    Sondervorführung in Detmold im Kino Kaiserhof am 25.10.22 um 19.00 Uhr

    In Anwesenheit des Regisseurs Dirk Szuszies

    Schulvorführungen vormittags am 26.10.22 im Kino mit Regisseur

    Unter der Schirmherrschaft der Antisemitismusbeauftragten NRW, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

    Alle Infos: www.walterkaufmannfilm.de

    Überlebender des Holocaust, Romanautor, Aktivist, Seemann, Korrespondent: Im Leben des am 15.4.2021 im Alter von 97 Jahren in Berlin gestorbenen Walter Kaufmann spiegeln sich auf außergewöhnlichste Weise weltweit bedeutende Ereignisse, Katastrophen, Erschütterungen des letzten Jahrhunderts, die bis in unsere Gegenwart wirken.

    1924 kommt er als Sohn namens Jizchak der armen, jungen polnischen Jüdin Rachel Schmeidler in Berlin zur Welt. 3 Jahre später adoptiert ihn ein wohlhabendes Duisburger Ehepaar, Johanna und Sally Kaufmann. Der Adoptivvater ist promovierter Jurist, angesehener Rechtsanwalt in Duisburg, alteingesessen und prominent. Ein liberaler Jude, dem es zufällt, die Jüdische Gemeinde in den Jahren der Verfolgung zu führen.

    Duisburg ist also Mittelpunkt des jungen Lebens von Walter Kaufmann, die Stadt ist wichtig für ihn geblieben: als Ausgangspunkt des Aufbruchs in die weite Welt, wenn dieser auch unfreiwillig begann. Die Adoptiveltern wurden nach Theresienstadt deportiert und später in Auschwitz ermordet. Im Gegensatz zu ihnen konnte Walter Kaufmann der Vernichtung durch die Nazis entkommen, rettete sich als Jugendlicher mit einem Kindertransport nach England. Wurde dort interniert und mit dem berüchtigten Schiff „Dunera“ von den Engländern nach Australien verfrachtet, wo er noch fast zwei Jahre in einem Internierungslager verbringen mußte.

    Er wurde australischer Soldat, Hochzeitsfotograf, Seemann und später preisgekrönter Schriftsteller. Bewußt entschied er sich Mitte der 50iger Jahre für ein Leben in der DDR. Er behielt seinen australischen Paß, durfte als Journalist und Schriftsteller ausreisen und verarbeitete diese Erfahrungen in zahlreichen Reportagen und Büchern, die in der DDR in extrem hohen Auflagen erschienen. Von 1985 bis 1993 stand er als Generalsekretär dem PEN-Zentrum vor. Hochrangige Auszeichnungen wie der Fontane-Preis, der Heinrich-Mann-Preis sowie der Literaturpreis Ruhr wurden ihm zugesprochen.

    Der Film wandelt auf den Spuren seiner Lebenswege an internationalen Schauplätzen: USA, Kuba, Australien, Japan und Israel. In Deutschland sind die Filmstationen Berlin, wo er seit 1956 lebt, Duisburg, wo er seine Jugend erlebte und Born am Darß, wo er die Sommermonate verbringt.

    Für die Filmemacher sind die wesentlichen Inhalte des Lebens von Walter Kaufmann: die katastrophalen Folgen des Nationalsozialismus, die Bürgerrechtsbewegung in den USA, der legendäre Prozeß gegen Angela Davis, die Erlebnisse in Kuba, die Auswirkungen des Atombombenabwurfs in Japan, die unendliche Geschichte der israelisch-palästinensischen Auseinandersetzung, der Zusammenbruch der DDR, die Wiederkehr nationalistischer, antisemitischer Strömungen in Deutschland.

    Ein wichtiges im Film wiederkehrendes dramaturgisches Element ist die Umsetzung des Briefwechsels von Sally und Johanna Kaufmann mit ihrem Adoptivsohn Walter. Dieser erhaltene bewegende Austausch beginnt mit dem Kindertransport von Walter Kaufmann nach England und endet an dem Tag der Deportation der Eltern nach Theresienstadt.

    Seit seiner Jugend schlägt sich Walter Kaufmann auf die Seite der Verfolgten und Entrechteten dieser Erde. Es ist eine seltene letzte Gelegenheit für junge und ältere Zuschauer, die Welt aus der Perspektive dieses Zeitzeugen vermittelt zu bekommen

    Kino Kaiserhof, Bahnhofstraße 8a, 32756 Detmold


    Und der Lesekreis trifft sich wieder:

    Freitag, 04. November 2022 um 16:00 Uhr

    Cover © Arco Verlag

    Lesekreis

    Es soll gesprochen werden über: „Nullpunkt“ von Artem Tschech

    Das Buch ist als TB/Paperback erhältlich und kostet neu 20,-- €.

    Neue Mitglieder sind im Lesekreis immer willkommen, sie sollten sich jedoch per Mail an die Gesellschaft (gfcjz-lippe@t-online.de) anmelden.

    Der Lesekreis wird organisiert von Ulrike Blanke-Wiesekopsieker

    Das Treffen wird wieder bei Frau Wagner stattfinden.


    Außerdem noch ein Hinweis auf ein sehr interessantes Konzert:

    Sonntag, 27. November 2022 um 18:00 Uhr

    Oratorienchor Detmold singt "A Child of Our Time"

    In lebendiger Auseinandersetzung gemeinsam Mitmenschlichkeit leben

    Detmold (kh). Knapp zwei Wochen werden vergangen sein, dass sich die Reichspogromnacht zum 84. Mal jährte, wenn der Oratorienchor Detmold am Sonntag, 27. November, im Detmolder Konzerthaus das Oratorium „A Child of Our Time“ von Michael Tippett (1905–1998) zur Aufführung bringt. Ein Oratorium, das die Geschichte jener Nacht des 9. November 1938 und den Ereignissen, die ihr vorausgingen, verarbeitet.

    Verzweifelt über die Deportation seiner in Hannover lebenden Eltern ermordet der 17-jährige Jude Herschel Grynszpan den deutschen Botschaftssekretär in Paris. In der Folge überzieht eine nie dagewesene Welle von antisemitischer Gewalt und wüsten Ausschreitungen ganz Deutschland. Dieses schockierende Ereignis und den folgenden Zweiten Weltkrieg vor Augen, fasst Tippett sein Bedürfnis, den Unterdrückten und gesellschaftlich Ausgegrenzten eine Stimme zu geben, in Töne. Mahnung und Appell zugleich, sich für eine auf Freiheit, Toleranz und Frieden ausgerichtete Gesellschaft einzusetzen, bleibt das in den Jahren 1939 bis 1941 entstandene Oratorium jedoch nicht bei der Nacherzählung einer Lebensgeschichte stehen: Tippett knüpft die elementare Fragen nach Schuld und Sühne an, nach Verzweiflung und Hoffnung in einer Zeit, da sich „die Welt auf ihre dunkle Seite drehte", wie es im ersten Satz des Werkes heißt.

    Eindringlich verwebt der Komponist universelle Werte wie Freiheit, Gleichheit und Gemeinschaft zu einem klingenden Ganzen, dessen Aussagen an Aktualität bis heute nichts verloren haben.Großartig,aber auch bedrückend kündet das Werk von der Verantwortung des Einzelnen und der Rolle der Gesellschaft, es singt von Grausamkeit und Unterdrückung, von der Macht der Masse und von den dunklen und hellen Seiten, die ein jeder Mensch in sich trägt. In den Solopartien sind Ann-Kathrin Niemczyk (Sopran), Dorothee Bienert (Mezzosopran), Bernhard Berchtold (Tenor) und Joachim Goltz (Bariton) zu hören. Die Nordwestdeutsche Philharmonie und der Oratorienchor Detmold musizieren unter der Leitung von Florian Ludwig.

    Eingeleitet wird der Abend mit Edward Elgars (1857–1934) Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll.

    Mit Lionel Martin konnte für dieses zu den schönsten seiner Gattung gehörende Konzert ein mehrfach ausgezeichneter junger Solist gewonnen werden.

    Oratorienchor Detmold

    Eintrittskarten für das Konzert, das am Sonntag, 27. November, um 18 Uhr beginnt, kosten 25 bzw. 20 Euro (Studierende/Schüler: 12,50 bzw. 10 Euro) und sind im Haus der Musik (Tel.: 05231-302078) erhältlich.

    Detmolder Konzerthaus, Neustadt 22, 32756 Detmold


    Unser nächster Rundbrief wird über die Veranstaltungen am und um das Gedenken an den 09. November 2022 informieren. Sollten Sie Informationen zum Gedenken in den lippischen Kommunen haben, senden Sie uns diese gerne zu, so dass wir in unserem Rundbrief darauf hinweisen können. Vielen Dank!

    Für Sie alle herzliche Grüße - im Namen des gesamten Vorstandes

    Kristina Panchyrz

     

  • Circular 11/2022 Translation not planned

    Sorry!

    For you all warm greetings - on behalf of the entire board

    Kristina Panchyrz
    (Management)

   
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